LEADERSHIP

Daten als Schlüssel zu mehr Innovation, Gewinn und Resilienz

In unsicheren Zeiten wie diesen sind die Unternehmen am erfolgreichsten, die trotz aller Turbulenzen gegenüber der Konkurrenz herausstechen. Als besonders zuverlässiger Wegweiser hierfür erweisen sich Daten. Oder genauer: Die effektive Nutzung von immer größeren Datenvolumina, um die Rentabilität, Innovationskraft und Resilienz zu steigern.

The Economic Impact of Data InnovationGenau das belegt die heute veröffentlichte Studie Economic Impact of Data Innovation 2023, in deren Rahmen wir gemeinsam mit der Enterprise Strategy Group untersucht haben, welche Faktoren herausragende Strategien für datengestützte Innovation maßgeblich beeinflussen – und welche Ergebnisse sich daraus erzielen lassen. Dazu wurden 2000 Führungskräfte aus dem IT-, Security- und geschäftlichen Bereich in neun Ländern befragt, die allesamt in einem übereinstimmen: Unternehmen rund um den Globus suchen nach Wegen, ihre in Volumen und Vielfalt immer schneller zunehmenden Bestände an Daten besser handhaben zu können. Bemerkenswert ist dabei, dass gerade die am stärksten davon betroffenen Unternehmen auch die am weitesten ausgereiften Datenstrategien aufweisen. Anderseits sind es aber auch gerade diese gemäß der Studie als „Data Innovation Leader“ definierten Unternehmen, die in puncto Datennutzung die besten Ergebnisse erzielen.   

Im Einzelnen bedeutet dies:

  • Diese Unternehmen verzeichnen im Vergleich zu solchen, die in Sachen Datennutzung noch am Anfang stehen („Beginner“), einen Gewinnzuwachs von 9,5 %.
  • Sie erzielen 4,6-mal eher mindestens 20 % ihrer Umsätze mit neuen Produkten.
  • Sie sehen sich mit einer um das 2,9-Fache höheren Wahrscheinlichkeit stärker aufgestellt als die Konkurrenz – und das im Schnitt für ein ganzes Jahr.

Was Data Innovation Leader ausmacht, ist ihre Reife in den sechs strategisch zentralen Bereichen Datenklassifizierung, -aggregation und -qualität sowie Analysestrukturen, -tools und Monitoring. Ihre in diesem Zusammenhang herausragenden Strategien zeigen sich etwa darin, dass sie einen um 53 % höheren Anteil ihrer Technologiebudgets und -ressourcen für die Analyse, das Monitoring und die Auswertung ihrer Daten einsetzen als Unternehmen, die in diesem Bereich gerade noch am Anfang stehen. Hinzu kommt die hohe Priorisierung der Nutzung von Daten auf Führungsebene: Bei 90 % der Data Innovation Leader sind Data Governance, Datenstrategie und -innovation sowie das Kundenerlebnis Themen, mit denen Führungskräfte auf C-Level direkt betraut sind – beispielsweise in der Rolle eines CXOs (Chief Experience Officers).

Konkrete Vorteile datengestützter Innovationen 

Wie aus der Studie hervorgeht, zahlt sich eine hohe Priorisierung von datenbezogenen Investitionen auf Personal-, Technologie- und Führungsebene in nahezu allen geschäftlich relevanten Bereichen aus – angefangen bei der finanziellen Stabilität über die zu Kunden entstehende Nähe und dadurch verbesserte Customer Experience bis hin zu Aspekten wie der Produktinnovation, Cybersicherheit, Systemverfügbarkeit und Resilienz. Dazu einige Beispiele:

  • Kundennähe und -erlebnis: Unter den befragten Data Innovation Leadern erfreuen sich 48 % einer stärkeren Markentreue, unter den Beginnern trifft dies dagegen nur auf 30 % zu. Ebenfalls höher bewerten sie ihr Abschneiden beim Customer Lifetime Value (49 %) und der Kundenzufriedenheit (53 %), bei denen es die Beginner nach eigener Einschätzung nur auf 30 bzw. 43 % bringen.
  • Produktinnovation: Ihre führenden Strategien zur Datennutzung verhelfen Leadern zu einem deutlich höheren Innovationstempo als Beginnern. Im Vergleich zu Beginnern, die im Schnitt nur drei neue Produkte auf den Markt bringen, sind es bei ihnen ganze neun. Zudem ist es bei Leadern dreimal so wahrscheinlich, dass sie die Konkurrenz mit diesen Produkten hinter sich lassen.
  • Resilienz: Auch in dieser Hinsicht schneiden Data Innovation Leader nahezu ausnahmslos besser ab. Entscheidend ist hier die so wichtige Fähigkeit, im Falle von Anwendungsausfällen oder -störungen etwa aufgrund von Sicherheitsvorfällen oder Cyberangriffen binnen kürzester Zeit gegensteuern zu können. So benötigen Leader für die Ursachenermittlung und Behebung entsprechender Probleme im Schnitt 17 Stunden, Beginner dagegen 19 Stunden.
  • Kostenreduzierung und Prozessoptimierung: Dass Daten enormes Potenzial zur Einsparung von Kosten und zur Straffung operativer Abläufe bieten, hat die Mehrheit der Unternehmen erkannt. So gaben 69 % der Befragten an, datengestützt Kosten in der Lieferkette zu reduzieren. Bei Data Innovation Leadern fallen die Einsparungen dabei allerdings 2,5-mal höher aus als bei Beginnern. Für 59 % der Befragten dienen Daten zudem dazu, Unterbrechungen in der Lieferkette besser abzufedern.

Highlights der Studienergebnisse aus Deutschland

In Deutschland wurde die Befragung unter 204 Führungskräften durchgeführt, die mit einem Anteil von 78 % vorwiegend Führungspositionen in der IT bekleideten. Nach deren Aussage ist eine intensive Datennutzung bei knapp drei Vierteln bzw. 76 % nicht nur auf einzelne Teams oder Funktionsbereiche beschränkt, sondern erstreckt sich auf das gesamte Unternehmen.

Dabei gilt auch in Deutschland: Data Innovation Leader nutzen ihre Daten proaktiver und gewinnbringender, erzielen so neben höheren Gewinnen eine stärkere Innovationsdynamik und sind gegenüber der Konkurrenz erfolgreicher aufgestellt. In dieser Hinsicht rangiert Deutschland zudem wie bereits in der Studie vom Vorjahr an der Weltspitze: 16 % der hierzulande befragten Unternehmen gelten als Data Innovation Leader. Knapp dahinter auf Platz zwei liegt Neuseeland mit 14 %.

Unternehmen in Deutschland zeichnen sich außerdem folgendermaßen aus:

  • Hohe Priorität auf Operationalisierung von Daten: Knapp ein Achtel der hierzulande Befragten operationalisieren mehr als 90 % ihrer Daten – ein deutlich höherer Wert als der weltweite Durchschnitt von 3 %. Zudem erklärt dies knapp die Hälfte von ihnen zu einer ihrer fünf wichtigsten Prioritäten, während mehr als ein 22 % das Thema Operationalisierung sogar zur absoluten Top-Priorität machen. Dabei verwenden 14 % der Unternehmen in Deutschland mehr als ein Viertel ihrer IT-Budgets für Lösungen und Personal zur Analyse, Monitoring und Auswertung ihrer Daten sowie für entsprechende Maßnahmen, um die gewonnenen Erkenntnisse gewinnbringend zu nutzen. Zum Vergleich: Nur 8 % der weltweit Befragten sind in dieser Hinsicht ähnlich investitionsfreudig.
  • Rasant wachsende Datenmengen als Herausforderung: 70 % der Befragten aus Deutschland fällt es nach eigenen Angaben schwer, mit diesem Wachstum Schritt zu halten. Beim verbleibenden Drittel ist dies sogar besonders ausgeprägt, was sich vor allem auch mit den Aussagen der Befragten im Vereinigten Königreich, den USA und Australien deckt.

    Strukturierte Daten werden von 50 % der deutschen Unternehmen priorisiert, unstrukturierte dagegen nur von 2 %. Zudem geben 43 % der hierzulande Befragten Daten den Vorzug, die in der Cloud gehostet werden. Im weltweiten Vergleich steht die Cloud dagegen höher im Kurs: Im Vereinigten Königreich geben ihr 58 % den Vorzug, in Australien mit 61 % noch einmal etwas mehr. Weltweit vorne liegen deutsche Unternehmen dagegen bei der Nutzung von Kundendaten (42 %). Darüber hinaus rangieren sie nahe an der Spitze bei Anwendungsdaten und Finanzdaten mit 29 bzw. 28 %.

    Mit 73 % setzen knapp drei Viertel der hierzulande Befragten auf plattformorientierte Technologien, die unabhängig von Datensilos und -quellen On-Premises- und Cloud-Infrastruktur gleichermaßen abdecken. Punktlösungen oder die Integration von Tools nur bei Bedarf sind dagegen nur für 26 % ein Thema.
  • Potenzialgeber und Herausforderungen für Innovationen: In Deutschland setzen 78 % der Unternehmen auf Cloud-Analytics als Framework zur innovativeren Datennutzung. Weltweit liegt der Durchschnitt hier bei 77 %. Zudem implementieren 67 % hierzulande künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML). In Sachen Observability liegt Deutschland wie bereits im Vorjahr im weltweiten Durchschnitt (hier liegt Australien mit 74 % vorne, gefolgt von Neuseeland mit 75 % und UK mit 61 %).

    Datengestützte Produkte und Services erweisen sich für 56 % der Unternehmen in Deutschland als gewinnbringender als herkömmliche: Für 52 % der Befragten gestaltet sich deren Verkauf einfacherer, und bei 49 % verzeichnet diese Sparte schnelleres Wachstum als andere. 

    Zugleich stehen Unternehmen hierzulande in Sachen datengestützter Innovation vor diversen Herausforderungen. So tun sich 34 % mit der Koordination der Teams rund um die Ideenfindung schwer, bei einem Viertel bzw. 26 % mangelt es an der für Innovation nötigen Datenqualität oder -formatierung. Dabei wäre Ideenreichtum per se nicht das Problem, an dem es nach eigener Aussage nur 11 % der Befragten mangelt.
  • Vergleichsweise geringere Risikofreude bei Produktinnovationen: In puncto Produkteinführung gilt in Deutschland Sicherheit vor Innovation. So ist man hier im Vergleich zu den Befragten aus anderen Ländern mehr darauf bedacht, dass Innovation gut vom Markt gut aufgenommen wird, als dass man die Entwicklung beschleunigt.
    50 % der Unternehmen in Deutschland sind der Ansicht, neue Produkte und Services genauso schnell wie die Konkurrenz einzuführen. 47 % sehen sich hier sogar vergleichsweise dynamischer als ihre Mitbewerber.
  • Förderung von datengestützter Innovation durch Personalaustausch: Dies ist etwas, auf das knapp die Hälfte der in Deutschland Befragten für entsprechende Projekte setzt. Zudem sehen sich 71 % der Unternehmen hierfür nach neuen Talenten um. Auf die Weiterbildung oder Umschulung von bestehendem Personal setzen dagegen nur 22 % der Befragten. Damit liegt Deutschland im weltweiten Durchschnitt. 29 % gehen zudem nicht aktiv gegen Personalfluktuation vor, sondern ersetzen Vakanzen durch neue Teammitglieder mit grundlegend unterschiedlichem Daten-Know-how. 49 % entlassen für solche Neuzugänge sogar aktiv bestehendes Personal. Im weltweiten Vergleich nimmt Deutschland mit dieser Strategie zusammen mit Indien einen unrühmlichen Spitzenplatz ein.

Nun bietet dieser Artikel lediglich einen ersten Einblick in die spannenden Zahlen und Fakten, die der vollständige Bericht zur Studie für Sie bereithält. Ergänzend dazu haben wir die Ergebnisse außerdem in einer Zusatzuntersuchung nach den Branchen Kommunikation/Medien, Finanzdienstleistungen, Gesundheitswesen/Biowissenschaften und Fertigung sowie dem öffentlichen Sektor, Einzelhandel und Technologiebereich aufgeschlüsselt. Bevor Sie sich aber ein genaueres Bild von den Daten unserer Studie verschaffen, möchten wir an dieser Stelle noch eine besonders wichtige Erkenntnis mit Ihnen teilen: In puncto Datennutzung führende Unternehmen blicken mit mehr Zuversicht und Optimismus in die Zukunft. Denn sie attestieren sich 4,5-mal eher eine ausgesprochen starke Wettbewerbsposition und die Fähigkeit, in den kommenden Jahren Erfolg auf ihren Märkten zu verzeichnen.

So sind es auch sie, die trotz der diversen Unwägbarkeiten der heutigen Zeit nicht dem ersten Impuls nachgeben, erst einmal abzuwarten. Denn dann würde die digitale Transformation schlicht an ihnen vorbeiziehen – inklusive aller mit ihr verbundenen Potenziale. Deshalb sind gerade jetzt Investitionen in digitale Technologien und spezialisierte Talente wichtiger denn je – und zwar nicht nur für mehr Innovation und höhere Gewinne, sondern insbesondere auch für die allgemeine Resilienz des Unternehmens.

Weitere Informationen, wie datenaffine Unternehmen ihren Erfolg durch Innovation vorantreiben, erhalten Sie in der Studie Economic Impact of Data Innovation 2023. Und falls Sie die Ergebnisse speziell nach Branche durchgehen möchten, finden Sie im begleitenden Bericht Economic Impact of Data Innovation: Industry Insights die entsprechenden Daten. Beide Berichte sind bis auf Weiteres nur in englischer Sprache verfügbar.

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