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Die 10 wichtigsten Glass-Table-Designtipps für eure Karriere

Tipp Nr. 1: Glass-Table-Ansichten sind keine Reports

Glass-Table-Ansichten werden häufig zu Rate gezogen und sollen schnelles Handeln ermöglichen. ITSI ist nicht Excel (und ich liebe Excel).

  Reports Glass Tables
Welche Daten? So viel wie möglich Die wichtigsten Daten
Echtzeit Nein Ja
Darstellung Detailliert Konsolidiert
Format Statisch Dynamisch

Ermöglicht schnelles Handeln

Nein Ja
Benutzerfreundlichkeit Komplex  Einfach


Tipp Nr. 2: Macht ‘nen Plan – auf Papier

Wir alle machen denselben Fehler. Wenn wir mit einem neuen Tool arbeiten (PowerPoint, Photoshop oder Gimp, Excel, Google Docs, etc.) möchten wir unbedingt all diese tollen, neuen Funktionen einsetzen, ohne uns zu fragen: „Was mach‘ ich hier eigentlich?“. Schiebt also am besten Tastatur und Maus beiseite, nehmt euch Stift und Papier, überlegt euch, wie ihr vorgehen wollt, und definiert eure Ziele.

Stellt euch dabei folgende Fragen:

  • Wer wird die Glass-Table-Ansicht nutzen?
  • Welche Art von KPIs brauchen diese Personen tatsächlich?
  • Verstehen sie die KPIs?
  • Welches Format braucht ihr, um die KPIs wirklich verständlich zu machen?
  • Etc…

Achtet darauf, nur relevante Informationen darzustellen (weniger ist mehr), vermeidet „overdesigning“ und verwendet Symbole (Inhalt ist nicht auf Text und Diagramme beschränkt). Der Vorteil bei den meisten Symbolen ist, dass sie von Jedem auf die gleiche Weise verstanden werden (z. B. Verkehrsschilder).

Tipp Nr. 3: Farben und Schriftarten machen einen Unterscheid!

Schriftarten eröffnen eine weitere Dimension… Zum Beispiel:

Schriftart

Schriftart

Ist ziemlich eindeutig, oder? ☺

Hier sind einige Empfehlungen:

  • Bleibt bei einer Schriftart.
  • Verwendet höchstens drei Schriftgrade.
  • Verwendet für die Umsetzung einer visuellen Hierarchie Fettdruck oder Farben.
  • Verwendet serifenlose Schriftarten (Serifenschriftarten sind eher für längere Texte).

Schriftart

Tipps zur Verwendung von Farben:

  • Wählt ein paar Farben und bleibt bei dieser Auswahl (lasst euch im Zweifel von eurem Marketingteam beraten).
  • Nutzt Kontraste.
  • Setzt Farbe sparsam ein (jede Farbe kann für ein bestimmtes Kommunikationsziel stehen).
  • Beachtet die mit einer Farbe assoziierte Bedeutung (etwa: Rot = Gefahr, Grün = alles in Ordnung usw.)
  • Berücksichtigt bei der Verwendung von Farben die Kultur der Zielgruppe (ich erinnere an Tipp Nr. 2 und das Wissen um eure Zielgruppe oben). So gilt in westlichen Ländern z. B. Schwarz = Tod, während in Japan Weiß diese Bedeutung hat.
  • Wenn ihr mit Farben arbeiten möchtet, achtet darauf, durchgängig dieselbe Hintergrundfarbe zu verwenden (Farbänderungen sind dann besser zu sehen)

Tipp Nr. 4: Wählt die passende Visualisierung für eure Daten

Nicht alle Diagramme sind gleich. Sie haben nicht dieselbe „Data-Ink Ratio“, also dasselbe Verhältnis aus wirklich bedeutenden Daten und dekorativen Elementen. Beispiele:

Visualisierungen

Tipps hierzu:

  • Ihr wollt einen statischen Vergleich darstellen? Dann verwendet am besten Säulen- oder Balkendiagramme.
  • Ihr wollt einen Vergleich über die Zeit darstellen? Dann verwendet am besten Liniendiagramme.
  • Ihr wollt eine statische Verteilung darstellen? Dann verwendet am besten Tortendiagramme.
  • Ihr wollt die Änderung der Verteilung über die Zeit darstellen? Dann verwendet am besten gestapelte Säulen- oder Flächendiagramme.

Tipp Nr. 5: Der Augenbewegung folgen

Beim Lesen gibt es eine natürliche Abfolge: Man liest von links nach rechts und von oben nach unten. Abhängig vom Medium oder der Aufmerksamkeit „überfliegen“ manche Menschen Dokumente auch von links oben nach rechts unten.

Lesemedien

Stellt daher sicher, dass sich eure wichtigsten KPIs in der linken oberen Ecke befinden. Aber langsam: Erinnert euch dabei nochmal an Tipp Nummer 2 (ja, schon wieder) und überlegt euch, für wen ihr die Glass-Table-Ansicht erstellt! 

Die Leserichtung links nach rechts stimmt nur für westliche Länder. In manchen Sprachen wird von rechts nach links geschrieben (Arabisch, Hebräisch, Kurdisch…) und manche sind sogar noch komplexer bzw. flexibler – etwa ideographische Sprachen (Chinesisch, Japanisch, Koreanisch…) – da sie von links nach rechts oder vertikal, von oben nach unten, geschrieben werden können. Manchmal werden sogar beide Richtungen auf einer Seite kombiniert.

Schriftzeichen

Tipp Nr. 6: Gliedert Inhalte in Blöcke

Dies ist eine der subtilsten und doch grundlegendsten Regeln für Dashboards, da es hier um eine ausgewogene Verteilung geht. Seht euch einmal das Beispiel unten zu „Proximity“ (engl. für Nähe) an. Allein durch die Gruppierung von KPIs und den gezielten Einsatz des Weißraums (auch negativer Raum, d. h., der freie Raum zwischen Elementen in einem Dashboard) versteht der Betrachter automatisch, welche KPIs zur gleichen Gruppe gehören.

Gruppierung von Inhalten

Tipp Nr. 7: Die Macht der Informationen

Glass-Table-Ansichten sind mächtig – das sollte man nicht unterschätzen! Stellt euch vor, ihr sollt den Zustand eines Service (einer Anwendung, eines Geschäftsprozesses etc.) in ITSI überwachen. Ihr beginnt damit, alle KPIs im Service Analyzer anzuzeigen, bemerkt dann aber, dass ein Bestandteil fehlt… Jemand aus einem anderen Team (wir nennen hier keine Namen ☺) weigert sich, euch Zugriff auf seine Daten zu geben (ja, Arbeiten in Silos ist leider immer noch üblich). Erstellt ein Hintergrundbild (Anleitung dazu folgt), das alle Komponenten zeig. Importiert es dann als Hintergrund in ITSI, fügt die vorhandenen KPIs hinzu und zeigt das Bild eurem Vorgesetzten, dem CIO, der Geschäftsführung etc. Den Zielpersonen wird schnell der Wert eurer Grafik bewusst sein, doch wahrscheinlich werden sie ebenso schnell die fehlende Information (KPI) bemerken. Jetzt habt ihr Verbündete, die sicherstellen werden, dass dieser „Jemand“ seine Daten herausrückt. Behaltet diesen Trick aber bitte für euch (wir haben ihn von einem Kunden gelernt!).

Tipp Nr. 8: Lieber mehr Drama als zu entspannt

Manchmal ist eine rein sachliche Darstellung einfach nicht genug und man sollte etwas dicker auftragen. Wenn ihr die kritischen Ausnahmen hervorhebt, kann euer Zielpublikum leichter erfassen, was wichtig ist und, wo gehandelt werden muss. Hier geht es schließlich um Incident Management. Setzt also ruhig Farben, Kontraste, gruselige Symbole ☺ und Figuren ein, um den Fokus von der Gesamtheit der Daten zu den Änderungen bei den kritischsten KPIs zu verschieben.

Tipp Nr. 9: PowerPoint, Google und ITSI

Gut, vielleicht freut ihr euch über die bisher gegebenen Tipps, fragt euch aber: „Wie wende ich diese Tipps auf Splunk ITSI an?“

Ganz einfach! Wenn ihr die Tipps schon umgesetzt habt, sollte ihr jetzt einen Prototypen auf Papier vorliegen haben. Jetzt müsst ihr euch nur noch mit dem Marketingteam wegen Farb-Richtlinien, Firmenlogos etc. beraten.

Alternativ könntet ihr auch Folgendes tun:

  • Sucht mit einer Suchmaschine wie Qwant oder Google nach PNG-Bildern oder Symbolen mit transparentem Hintergrund (filtert dabei unbedingt auf Bilder, die zur (kommerziellen) Wiederverwendung gekennzeichnet sind).
  • Importiert die Bilder in PowerPoint (wo ihr zuvor eine Folie mit einem Hintergrund und vielleicht einigen Feldern zur Strukturierung der Glass-Table-Ansicht vorbereitet habt).
  • Platziert Pseudo-KPIs, damit das Ganze gut aussieht.
  • Löscht die KPIs und exportiert eure Folie ins PNG-Format.
  • Wechselt zu Splunk ITSI und importiert die PNG-Datei.
  • Fügt eure KPIs hinzu – fertig!

Glass Table Design

Glass Table Design

Glass Table Design

 

Tipp Nr. 10: Mit der Zeit gehen

Laut Tim Tully, dem CTO von Splunk, beginnt nun eine Zeit, wo Nutzererfahrungen zum „Verwöhnerlebnis“ werden – das soll heißen, Enterprise Software (in unserem Fall Glass Tables) muss nicht langweilig sein. „Elegantes Design beflügelt“, sagt er. „Es gibt einem den Mut, alles anzugehen, was vor einem liegt. Die Nutzung eines gut designten Produkts fühlt sich motivierend an, nicht wie eine lästige Pflicht.“

Behaltet also die aktuellen Designtrends im Auge, damit eure Glass Tables modern und ansprechend wirken. 

Hier einige Trends, die ihr euch näher ansehen solltet:

  • Flat Design
  • Color-Blocking
  • Überlappung

Wenn euch dieser Post gefallen hat und ihr Lust auf mehr bekommen habt, schaut euch doch das Video über Design an, das wir bei der Splunk .conf 2019 aufgezeichnet haben: 

Vielen Dank für euer Interesse!

Stéphane

P.s. Lest auch den ersten Teil: Glass Table-Design: Tipps und Tricks für die aussagekräftige Datenvisualisierung.

*Dieser Artikel wurde aus dem Englischen übersetzt und editiert. Den Originalblogpost findet ihr hier: The Top 10 Glass Table Design Tips to Boost Your Career.

Stephane verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung im Produktmanagement und Produktmarketing, die er über die Jahre in Startups und Großkonzernen sammeln konnte. Das mag vielleicht nach einer langen Zeit klingen, aber bisher war sie super. :)